Page 12 - GUSSASPHALT MAGAZIN 2-2024
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STEINERNE BRÜCKE, REGENSBURG
Aufbau Fahrbahn in Anlehnung an ZTV-ING 6-3
K Gussasphaltträgerschicht K Flüssigkunststoff
K Granitplatten
Die Steinerne Brücke ist neben dem Regensburger Dom das bedeutendste Bauwerk der Stadt und gilt als die älteste erhaltene Brücke Deutschlands. 336 Meter lang, mit 15 Pfeilern sowie 16 Bögen wurde sie zwischen 1135 und 1146 erbaut. Das alte Bauwerk verbindet die Regensburger Altstadt mit dem Stadtteil Stadtamhof auf der gegenüber- liegenden Donauseite.
In den letzten Jahrzehnten führten neben der zunehmenden Verkehrsbelastung vor allem die unzureichende Entwässerung sowie eine fehlende Abdichtung zu gravie- renden Schäden an der Natursteinbrücke. So konnten durch die offenen Pflasterfugen Wasser und Streusalz ungehindert in das Mauerwerk eindringen. Bereits 1997 musste die Brücke für den öffentlichen Individualverkehr gesperrt werden und war seitdem nur noch für Fußgänger und Radfahrer sowie bis 2008 für Busse nutzbar.
Im Rahmen der umfangreichen Sanierungsarbeiten war demnach die vollständige Erneuerung der Brückenoberfläche mit Herstellung einer funktionierenden Abdich-
tung und Entwässerung die wichtigste Maßnahme zur dauerhaften Substanzerhaltung des Bau- und Kulturdenkmals Steinerne Brücke. Diese erfolgte in der vierten und letzten Bauphase.
Um zu erproben, welches Material für die Oberfläche am besten geeignet ist und welches Entwässerungssystem die Brücke am ef- fektivsten vor dem Niederschlagswasser schützt, wurden auf einem Bauhof 15 Meter der Brücke maßstabsgetreu nachgebaut. Nach Prüfung zweier Abdichtungsvarianten entschied sich der Bauherr in Absprache mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege für den Einbau einer hochelastischen Spritzabdichtung aus einem 2-Komponenten-Harz auf Polyurethan-Basis. Diese Abdichtung wurde nach Stabilisierung und Ausgleich des Füllmauerwerks mit Hochdruckspritzmaschinen auf eine zuvor sandgestrahlte Träger- schicht aus Gussasphalt aufgebracht.